Ein Blick auf Hermeskeil

Hermeskeil, das Herzstück des Hochwaldes, mit dem typischen Wechselspiel zwischen Wald und Flur, leicht geschwungenen Hügelketten und herausragenden Höhenzügen wird gerne Stadt im Grünen genannt.
Seit 1970 trägt Hermeskeil das schmückende Beiwort "Stadt", das heute mehr Pflichten als Rechte bedeutet.

Hermeskeil - eine alte Siedlung

Lang war der Weg, mühsam und oft leidvoll, den der Ort in seiner langen Geschichte ging. Einige Meilensteine gefälligst?
Wie könnte es anders sein? Natürlich lebten hier Kelten und Römer! Denn zahlreiche Spuren belegen vorchristliche Streusiedlungen: Keltische Gräberfelder, uralte keltische Wege und römische Straßen, an denen Gutshöfe lagen sind dokumentiert.
Ein erstes schriftliches Zeugnis über die alte Siedlung könnte in einem 634 errichteten Testament des Adalgiesel Grimo enthalten sein. Aber Vorsicht! Die Gelehrten sind sich hier uneins!
Die günstige Lage Hermeskeils am Schnittpunkt wichtiger Durchgangsstraßen ließ bis zum Dreißigjährigen Krieg die Einwohnerzahl stetig wachsen. Brandschatzung und Verwüstungen führten jedoch zur vorübergehenden Verödung. Erst nach 1720 erholte sich der Ort: Er entwickelte sich zum größten Dorf im Hochwald.

Entwicklung zu einem zentralen Ort

1794 brachten die Franzosen die Früchte ihrer Revolution auch in unsere Heimat. Sie stellten sich auf einen längeren Aufenthalt ein und erkannten die exponierte Lage Hermeskeils. Überörtliche Verwaltungen richteten sie hier ein: Hermeskeil wurde Kantonssitz, erhielt das Friedensgericht und bekam ein Notariat.
Die Preußen lösten 1815 die Franzosen ab, übernahmen jedoch alle Behörden. Die Entwicklung zum zentralen Ort setzte sich unvermindert fort.
Die Anbindung an das Eisenbahnnetz vor mehr als hundert Jahren legte den Grundstein für eine überregionale Ausweitung von Handel und Gewerbe. Zeugnisse dieser Blütezeit bilden zahlreiche, ortsbildprägende Bürgerhäuser, die leider zum Teil in der Zeit des Wirtschaftswunders dem Drang nach Neuem weichen mussten.
Die Weltkriege des letzten Jahrhunderts hemmten zwar die Entwicklung, aber dennoch: Der Ort wuchs und damit die Vorrangstellung Hermeskeils im Hochwald. Hermeskeil wurde Mittelzentrum, ein beliebter Einkaufsort, verfügte bald über ausgebaute Schulen, erhielt eine Garnison, erweiterte für die gesamte Region die medizinische Versorgung, und vor den Toren der Stadt mauserte sich ein Industriegebiet.
Die rasante Entwicklung mündete in einen Höhepunkt: Im Juli 1970 wurde Hermeskeil zur Stadt erhoben. Heute hat die kleine Stadt 6.400 Einwohner.

Hermeskeil - Stadt der Museen?

Es ist wirklich erstaunlich: In keiner vergleichbaren Stadt finden Sie so viele Museen wie in Hermeskeil!
Die größte private Flugausstellung der Bundesrepublik zeigt über 150 flughistorische Exponate. Präsidentenmaschinen, Kampfjets und Helikopter verbringen hier ihren Ruhestand.
Aber auch ein Dampflokmuseum weckt nostalgische Erinnerungen an die Zeit der dampfenden Stahlrösser.
Einmalig, wenigstens in Rheinland-Pfalz, dürfte das Feuerwehrmuseum, die "Feuerpatsche", sein. Die Geschichte der Brandbekämpfung der letzten 150 Jahre erleben Sie hier hautnah.
Im Naturpark Haus befindet sich ein Museum der besonderen Art: Die Ausstellung „Mensch und Landschaft“ zeigt in einem Streifzug wie der Mensch die Landschaft in Besitz nimmt und gestaltet.

Das Hochwaldmuseum, am 21. Juni 2003 eröffnet, ist von der inhaltlichen Substanz zwar ein Heimatmuseum, doch die Art und Weise der Präsentation der Geschichte der Region geht weit über das übliche Maß hinaus, wie es bei solchen kleinen Museen die Regel ist, es hebt sich qualitativ einfach von vielen Museen ab.

©2005 Hochwaldmuseum Hermeskeil